Dinner in the Dark - Ein einmaliges Erlebnis

Erlebnisberichte

Begeben Sie sich in die Welt des Unbekannten und genießen Sie ein delikates Gänge-Menü in absoluter Dunkelheit! Setzen Sie Ihre Geschmacksnerven auf die Probe und erschmecken Sie die raffinierten Kreationen auf Ihrem Teller. Erleben Sie wie alltägliche Dinge, wie das Augenlicht, Tischmarnieren oder die Kommunikation mit Ihren Tischnachbarn, plötzlich zu einer Herausforderung werden.

Unser Dinner in the Dark verspricht einen echten Nervenkitzel für all Ihre Sinne. Lassen Sie sich von den Erfahrungen und Erlebnissen unserer Kunden inspirieren!

Blind Date für die Sinne

Ein außergewöhnliches Erlebnis für alle Sinne

Erfahrungsbericht von Frau N. H.

November 22, 2019

LUDWIGSBURG SCHLOSSHOTEL MONREPOS. Die Einladung zum Dark Dinner von meiner Freundin bekam ich zum Geburtstag mit einem Augenzwinkern überreicht. Sie wollte mir etwas Besonderes verschenken, doch ich stand dem Ganzen etwas skeptisch gegenüber, da ich nicht wusste was mich erwartet. Wie wird es wohl sein, einfach einmal nichts zu sehen? Kann man sich in völliger Dunkelheit überhaupt zurechtfinden? Immerhin sind die Augen für mich das wichtigste Sinnesorgan …

Von Beginn an Außergewöhnlich

Als wir in der Eventlocation im Schlosshotel Monrepos in Ludwigsburg ankamen, war ich sehr nervös. Die Dame am Einlass kontrollierten unsere Tickets und nahm gleich unsere Getränkebestellungen auf. Das war das erste Außergewöhnliche an dem Abend, man sollte die Getränke bestellen, bevor man seinen Tisch zugewiesen bekam und man Platz nehmen konnte. Wir bekamen noch eine kurze Sicherheitseinweisung und danach begegneten wir den Servicekräften, die uns mit Nachtsichtgeräten durch die Dunkelheit zu unserem Tisch führten. Zu Beginn war es ein sehr seltsames Gefühl allein in dem komplett abgedunkelten Raum zu sitzen. Das Auge hat ständig versucht etwas zu sehen, aber man konnte nicht einmal die Umrisse der eigenen Hand erahnen, die man als Sehtest dicht vor das Gesicht hielt. Wir fühlten uns etwas verloren in der Dunkelheit und ein Gefühl von Unruhe brach in uns aus. Doch kurze Zeit später hörten wir wie sich schon wieder die Tür öffnete. Langsam füllte sich der Raum und das einzige was man sah waren kleine grüne Lämpchen, die durch den Raum schwirrten. Wie wir später feststellten, waren das die Lichter der Nachtsichtgeräte der Servicekräfte.

Sobald alle Gäste im Raum angekommen waren, wurde schon der erste Gang serviert. Die erste Herausforderung war es das richtige Besteck und das Essen auf den großen Tellern zu finden. Außerdem wussten wir natürlich nicht was vor uns auf dem Teller lag. Das sollten wir nun durch Schmecken, Riechen, Hören und Fühlen erraten. Gar nicht so leicht wie gedacht … Wir identifizierten etwas mit Lachs, etwas mit Frischkäse und etwas Grünes. Das Grüne konnten wir natürlich nicht sehen, aber es schmeckte wie Salat, aber die Sorte konnten wir nicht erahnen, also einigten wir uns auf etwas Grünes. Nach dem ersten Gang wurde uns unsere Vermutung von der Servicekraft bestätigt.


Zwischen den Gängen war das Auge intensiv damit beschäftigt etwas im Raum zu suchen, was es sehen konnte, doch es gab einfach nichts. Langsam wurde es für die Augen so anstrengend, dass ich beschloss sie einfach für die nächsten Minuten zu schließen … etwas zu sehen zu verpassen war ohnehin nicht möglich.

Eine Herausforderung jagt die Nächste

Der Hauptgang wurde serviert und dieser war eine richtige Herausforderung zu speisen. Es war ein Stück Hähnchenfleisch, was sich nach der Geschmacksprobe herausstellte. Der Umgang mit dem Messer klappte mittlerweile schon ganz gut, doch die abgeschnittenen Stücke variierten noch sehr in ihrer Größe. Zum Glück konnte uns keiner beim Essen beobachten, dachte ich mir leise. Wieder einmal war es schwierig festzustellen, wann der Teller wirklich leer war, doch mit der Streichtechnik mit dem Messer über den Teller, die uns vom Nebentisch empfohlen wurde, gelang auch das bei der Hauptspeise ganz gut.

Beim Dessert war es relativ leicht zu erkennen was es war. Durch den heißen flüssigen Kern des Schokoküchleins und das gefrorene Eis explodierte die Geschmacksknospen förmlich. Schwieriger war es die verschiedenen Früchte zu erraten, die den Nachtisch perfekt abrundeten. Von den umliegenden Tischen hörte man immer mal wieder Vermutungen, die wir oft auch bestätigen konnten.

Im Anschluss an das Dessert wurde langsam Licht ins Dunkle gebracht. Die Kerzen wurden angezündet und es kam einem vor als wäre der Raum nun mit hellstem Licht erleuchtet, dabei waren es eigentlich nur sieben Kerzen. Endlich wurde auch das Mysterium des Raumes gelüftet und man sah seine Nebensitzer zum ersten Mal im Licht wieder.

Essensunfälle wurden erst im Nachhinein gesichtet

Dabei konnte man auch sehen in welchem Maße die Essensunfällen waren, wie zum Beispiel bei einer kleinen Dame, deren weiße Bluse voller Schokoladensaucenspritzer war oder ein großer Herr mit grünem Hemd, der sein Getränk in der Dunkelheit über seine Hose geleert hatte.

Nach dem tollen Dinner ließen wir den Abend an der Hotelbar ausklingen und unterhielten uns noch mit vielen anderen Gästen über unsere besondere Erlebniserfahrung beim Dinner in the Dark.

 


Das Auge isst im Dunkeln nicht mit

Erfahrungsbericht von Ute Gruber

Februar 28, 2019

SULZBACH AN DER MURR. Einladung zum Dinner in the Dark– Die wichtigste Frage für uns als Frau: Was zieh ich an? Dinner im Dunkeln – das kleine Schwarze? Obwohl: die Optik ist in diesem Fall ja zweitrangig. Diese wird erst wieder interessant, wenn man die Dunkelkammer verlässt, denn dann wird auf der Kleidung ersichtlich, was es zu essen gab – Spaß beiseite. Was an diesem Abend ein Spiel ist, ist für viele Menschen harte Realität: Sie müssen sich in ihrer Umwelt ohne das wichtigste Sinnesorgan zurechtfinden: das Auge.

Für drei Stunden taucht man ab in die Welt der Blinden

Vor dem komplett abgedunkelten Nebenzimmer des Sulzbacher Hofs ist eine Art Pavillon aus nachtschwarzem Molton aufgebaut. Hier gibt es von den beiden Mitarbeiterinnen des Veranstalters „Engesser Marketing“ aus Weil der Stadt die obligatorischen, letzten Sicherheitshinweise. Auch für die Servicekräfte ist das Ganze neu – Sie müssen mit den Nachtsichtgeräten der US-Army klarkommen, die sie wie Ferngläser vor den Augen tragen – ein skurriler Anblick in Kombination mit dem eleganten Dirndl.

Kein Candle Light – einfach Nacht

Stockfinster. Die weit aufgerissenen Augen starren in samtiges Schwarz, genauso gut könnte man sie auch zumachen. Jetzt wandern fluoreszierende, grüne Lichtpunkte wie Glühwürmchen durch den Raum – die Irrlichter sind das Nachtsichtgerät der Bedienung: „Ich erkläre Ihnen jetzt, was Sie vor sich haben“, spricht eine freundliche Frauenstimme hinter der rechten Schulter. „Rechts zwei Messer, links zwei Gabeln. Auf zwölf Uhr Dessertlöffel und -gabel. In der Mitte die Serviette.“ Die wird sicherheitshalber als Kleiderschutz auf den Schoß gelegt. Drei Gänge also.


Es wird ein Weizenbier im 0,3-Liter-Glas serviert – zum Selbereinschenken. Flasche am Glas aufsetzen. Aber wann ist das voll?! Einen Finger reinhängen, bis er nass wird, lautet der Blindentrick.

Die Vorspeise kommt, es riecht nach gekochter Paprika. Die Gabel sticht zu, findet aber Blattsalat. Rucola genau genommen, Ackersalat und noch etwas Sperriges. Zwangsläufig nimmt man eine vorgebeugte Haltung ein, um den Weg vom Teller zum Mund zu verkürzen. Nach dem endlosen Kampf mit den Salatblättern hängen gebratene Gemüsescheiben an der Gabel. Es wird geraten: Karotte, Rote Beete, der Paprika und etwas Undefinierbares. Dann gibt die Wirtin die Auflösung: Mediterranes Gemüse an Blattsalat. Auch der Hauptgang erscheint einem als riesige Portion: duftende Schweinelendchen – schwierig, die mundgerechte Portion abzuschneiden, Kartoffelschnitze okay, das Ratatouille scheint auf dem ganzen Teller verteilt worden zu sein. Eine Frau stellt fest: „Mit dem Messer zusammen findet man das einfacher.“

Bis zum Dessert sind die Gäste zu Experten avanciert

Die Herausforderung, neben der Mousse au Chocolat die acht verschiedenen Früchte zu identifizieren, meistert man mit Bravour. „War da au ä Blaubeere dabei? Ha, seh’n dr!“, triumphiert hörbar schwäbisch ein Gast. Die Tischgenossin bestellt mutig einen Espresso: „Oh nein, mit Zuckerstreuer! Haben die keine Sticks?“

Dann wird eine Kerze angezündet und die Gäste blinzeln sich zurück in eine Welt mit Optik und dem Fazit: Der Schaden hat sich in Grenzen gehalten – das Erlebnis genial. „Nächstes Mal für Fortgeschrittene“, schlägt ein großer Blonder vor, „mit Flädlessuppe und Stäbchen“.